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Geweihte Palmen - Schutzzeichen gegen Unwetter

Am Palmsonntag gedenkt die Kirche des Einzugs Christi in Jerusalem. In der Luzerner Landschaft hat sich die Sitte erhalten, auf diesen Tag hin Palmbäume und -büschel anzufertigen. Bei der Zusammenstellung wird darauf geachtet, dass nur die sieben traditionellen Bestandteile verwendet werden: Stechpalme, Sefi (juniperus sabina), Wachholder, Buchs, Eibe (oder Weisstanne), Föhre und drei Haselruten.
Begünstigt durch den Wortlaut verschiedener kirchlicher Segenstexte gelten geweihte Palmen als besonders wirksame Schutzmittel gegen das Böse. Bereits in einem Luzerner Hexenprozess des Jahres 1544 ist davon die Rede, dass eine behexte Kuh mit geweihtem Salz und gesegneten Palmen von einem bösen Zauber befreit wurde. Als Abwehrmittel gegen Unwetter und Ungeziefer stellt man Palmbäume in eine Ecke des Gartens. Unter dem Dachfirst aufgehängt schützen Palmbüschel gegen Blitzschlag. Den gleichen Schutz entfalten geweihte Palmen auch, wenn man sie bei einem herannahenden Gewitter im Ofen verglimmen lässt.

Literatur:
Lussi Kurt: Die Karwoche in Mystik und Brauchtum. Lindenberg 2000, S. 11-13.
Zihlmann, Josef: Volkserzählungen und Bräuche. Handbuch luzernischer Volkskunde. Hitzkirch 1989, S. 336-338.


Einzug Christi in Jerusalem. Kupferstich um 1770.
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