Der hl. Sebastian - Patron gegen Seuchen und die Pest
Der Gedenktag dieses Bauernheiligen ist der 20. Januar. Dem Heiligen zu Ehren errichtete das Volk Kirchen, Kapellen und Bildstöcke. Sein Bild begegnet uns nicht nur auf Pestfahnen und Pestsäulen, sondern auch auf Pestblättern, die nicht nur gegen alle Arten von Krankheiten „gut“ waren, sondern auch bei Unwettern, Hexenwerk und Viehseuchen wirksame Hilfe versprachen.
Nur lokal verbreitet war die Sitte, am Festtag des hl. Sebastians gesegneten Wein zu trinken, was vor seuchenartigen Krankheiten schützen sollte. Mit einem frühen Beleg kann das bayerische Regensburg aufwarten, wo der Brauch bereits für 1520 belegt ist. In Ebersberg wurde dem Volk noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts der Sebastianswein aus einer angeblichen Hirnschale des Heiligen gereicht. Kleinlicher war man in Wolhusen. Dort waren am Sebastianstag nur die Priester zu Wein und einem „guten Mahl“ geladen.