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Reliquien des Heiligen Kreuzes im kirchlichen Wettersegen

Die Überreste des heiligen Kreuzes, an dem Christus den Opfertod starb, gehören zu den wichtigsten Reliquien der Christenheit. Vom heilbringenden und Leben spendenden „wahren Holz“ einen Splitter zu besitzen, bedeutete für die Menschen der Spätantike und des Mittelalters höchstes Glück.
Kleinste Partikel des heiligen Kreuzes finden sich in den Monstranzen, mit denen zwischen den Festen Kreuzauffindung (3. Mai) und Kreuzerhöhung (14. September) an vielen Orten der Zentralschweiz der Wettersegen erteilt wird.
Die kirchlichen Segnungen gehen zurück auf den alten Glauben, wonach Sturm und Hagel von Dämonen, Geistern und Hexen verursacht werden. Mit dem Wettersegen wird mit Berufung auf Jesus Christus, der durch die Kreuzreliquie gegenwärtig ist, die Kraft der Wesen aus dem Reich der Schatten gebrochen und das von ihnen verursachte Unheil abgewendet.

Literatur:
Lussi, Kurt: „Hagelschlag und magischer Schutz-Luzerner Wetterhexen im 16. und 17. Jh.“, in: Historisches Museum der Pfalz Speyer (Hg.): Hexen. Mythos und Wirklichkeit (Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung). München 2009, S. 74-81.


Reliquiendose mit Splitter des Heiligen Kreuzes (Bild Kurt Lussi)
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