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Hier finden Sie nach Stichworten geordnet Definitionen und kurze Artikel zu ausgewählten Themen des europäischen Volksglaubens und der Volksmedizin. Die Reihe wird laufend erweitert.

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Das Toggeli - Abwehr und Bann des Nachtmahrs

Meistens kommt es nachts. Durch Ritzen und Astlöcher dringt es in die Kammer des Opfers und hockt sich an das Fussende des Bettes. Von dort kriecht es langsam zur Gurgel des Schlafenden und beginnt ihn zu drücken und zu würgen. Wenn der vom Toggeli Geplagte erwacht, löst sich der Nachtmahr meist im Nichts auf.
Vom „Dogkelin“ berichtet uns bereits der Luzerner Stadtschreiber Renward Cysat (1545-1614). Er sieht in ihm einen Nachtgeist in der Gestalt einer Katze, der sich dem Menschen auf die Brust legt, ihn drückt oder würgt und immer schwächer werden lässt.
Aufhockende Nachtgeister werden mit Messern, kleinen Sicheln oder Degen vertrieben. Man steckt sie in die Wand oberhalb des Schlafenden oder legt sie unters Bett. Nicht selten wurden Messer und Sicheln mit magischen Zeichen versehen, welche die magische Kraft des Eisens verstärken. Zur Not tut es aber auch ein altes Bajonett, das der Schlafende zwischen seine Füsse legt.

Literatur:
Lussi, Kurt: Im Reich der Geister und tanzenden Hexen. Jenseitsvorstellungen, Dämonen und Zauberglaube. Aarau 2002, S. 122 ff.


Kleine Sichel mit magischen Zeichen aus dem Museum Ronmühle, Schötz. In der Hoffnung, dass sich das Toggeli am Eisen verletze, steckte man Sicheln und Messer in die Wand oder legte sie unter das Bett (Bild Kurt Lussi)
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