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Die keltisch-germanischen Wurzeln des Todes in der Luzerner Fasnacht

In keltisch-germanische Zeit zurück reicht die Auffassung, wonach die Seele im Zeitpunkt des Todes die sterbliche Hülle des Menschen verlässt und Teil des Wilden Heeres wird. Angeführt wird das Heer der Toten von Wodan, Frau Holle, Holda oder Perchta und im Luzerner Hinterland vom wilden Türst. Belege dafür finden wir bereits in den Collectaneen des Luzerner Stadtschreibers Renward Cysat (1545-1614).
Auf altnordische Vorstellungen zurück geht der Glaube, wonach die germanische Sagengestalt Dietrich von Bern Anführer des Totenheeres sei (Runenstele von Rök, Schweden, 9. Jh.). Nach der um 1250 aufgezeichneten Thidreks saga soll Dietrich auf einem schwarzen Ross in die Hölle entführt worden sein. Bis heute gelten schwarze Pferde als Teufelstiere. Belege dafür finden sich in vielen Sagen des Luzerner Hinterlandes (Sagensammlung von Alois Lütolf, Luzern 1862).
Diesem mythologischen Untergrund entsprechend, der in der Sagenwelt der Zentralschweiz noch immer präsent ist, werden an der Luzerner Fasnacht der Tod, Totengeister, Dämonen und andere Schreckgestalten besonders häufig dargestellt.


Der gebändigte Tod. Luzerner Fasnacht 2013 (Bild Kurt Lussi)
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