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Eberesche - Baum der bösen Geister

Bei den Nordgermanen war die Eberesche (Syn.: Vogelbeerbaum) dem Wettergott Thor heilig. Darauf zurück geht wohl der Glaube, dass sie Haus und Stall vor Blitzschlag schützt. In Schottland hielten in den Ställen aufgehängte Büschel die Wetterhexen fern. Auch den Zweigen und Blättern schrieb man bösen Zauber abwehrende Eigenschaften zu. In Südböhmen wurden die Zweige zu Kränzen geflochten. Man legte sie vor die Fenster oder unter das Dach, um das Haus vor Blitzschlag zu schützen. Nachgewiesen ist, dass die Eberesche zur Gruppe jener Bäume gehört, die am seltensten vom Blitz getroffen werden.
An einigen Orten galt die weiss blühende Eberesche auch als Sitz der bösen Geister. Dies ist vielleicht ein Hinweis darauf, dass dieser Baum in vorchristlicher Zeit kultisch verehrt wurde. Mit der Einführung des Christentums wurde die Verehrung der Eberesche - wie die Naturverehrung überhaupt - dämonisiert.


Blühende Eberesche im Schächbeler Wald, Ruswil, Kanton Luzern (Bild Kurt Lussi)
Siehe auch:
Türst
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