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Der Tod und das Leben danach

Schädel sind Symbole der Vergänglichkeit des Menschen. Auf diese Vergänglichkeit deuten sie hin, wenn sie auf Grabdenkmälern, Bildern oder als Attribute heiliger Personen erscheinen. Besonders eindrücklich kommt die irdische Vergänglichkeit in den Schädeln zum Ausdruck, die nach der Auflösung von Gräbern mit den Namen der Verstorbenen versehen und in Beinhäusern (Karnern) als „Memento mori“ aufbewahrt werden.
Nach dem Volksglauben soll die Beschriftung den Seelen der Toten ermöglichen, am Jüngsten Tag die ihnen gehörenden Schädel wiederzufinden. Das bekannteste Beispiel für diesen Brauch ist das Beinhaus in der Michaelskapelle in Hallstatt (Oberösterreich), wo die Schädel über gestapelten Gebeinen aufgeschichtet sind. In der Totenkapelle auf dem Friedhof von Gnigl (Salzburg) werden die bemalten und beschrifteten Schädel einzeln in schwarzrot bemalten Holzkästen aufbewahrt. In Stans, Kanton Nidwalden, bedecken die Schädel die Rückwand des Unteren Beinhauses (erbaut um 1560). Die dort noch vorhandenen Schädel sind jedoch nur zum Teil mit Namen versehen.



Das Innere des aus dem 12. Jahrhundert stammenden Beinhauses in der Michaelskapelle in Hallstatt (Oberösterreich). Die im bäuerlichen Stil bemalten und mit Namen versehenen Schädel stammen grösstenteils aus dem 19. Jahrhundert. (Bild Kurt Lussi)
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