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Bleigiessen in der Thomasnacht (21. Dezember)

In ganz Süddeutschland und in der Schweiz verbreitet ist der alte Brauch, an Silvester geschmolzenes Blei oder Zinn in eine Schüssel zu giessen. Aus den sich im Wasser bildenden Figuren und Symbolen versucht man, die Zukunft zu ergründen. Sterne zum Beispiel verheissen Glück, Kreuze Leiden. Sackförmige oder menschenähnliche Figuren bedeuteten kommenden Reichtum, Tierchen den bevorstehenden Tod.
Das Bleigiessen ist jedoch keine alte Silvestertradition, sondern es hat seine Wurzeln in den zahlreichen Orakelbräuchen der Thomasnacht, der geheimnisvollen Nacht vom 20. auf den 21. Dezember. Es ist die längste Nacht des Jahres und die letzte vor der Wintersonnenwende. In dieser Nacht lässt sich nach altem Glauben ein Blick in die Zukunft werfen. Und nebst Fragen zu Reichtum oder Armut, Gesundheit oder Krankheit, sind es eben auch solche zum Liebesleben: Bis heute ist Bleigiessen daher der Klassiker unter den traditionellen Beziehungsorakeln. Und wer es genau wissen will, wählt dazu die kommende Thomasnacht.


Set zum Bleigiessen aus Österreich (Bild Kurt Lussi)
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