Günsel - eine alte Heilpfanze
In allen Kulturen spielen Pflanzen in der Volksmedizin eine bedeutende Rolle. Bereits in den Schriften des klassischen Altertums finden wir aufschlussreiche Zeugnisse über den Umgang mit Heil- und Zauberpflanzen. Vieles überliefert uns die Naturgeschichte des Plinius. Reichen Stoff zur volksmedizinischen Verwendung enthalten auch die Kräuterbücher des 16. und 17. Jahrhunderts, die sich wiederum auf das Wissen der Antike stützen.
Kaum eine Pflanze, die im Volk nicht irgendeine Bedeutung gehabt hätte. Selbst dem als zähes Ackerunkraut verachteten Günsel (Ajuga reptans) schrieb man magische Kräfte zu. Wer unter Mundfäule litt, hing ihn an einer Schnur um den Hals. Man glaubte, wenn das Kraut vertrockne, vergehe auch das Übel. Auch als Wundheilmittel war der Günsel hoch geschätzt. Das sagt schon sein Name, der von „consolida“ (von lat. consolidare „stark machen, „fest machen“, [Wunden] heilen) abgeleitet wird.